Inhaltliche / fachliche Fragen
Wofür steht/stehen: ...
Wir setzen uns aktiv mittels Vertragsschließung für die, mindestens 30-Jährige, passive Flächenbetreuung/-Bewirtschaftung ein. Die passive Rolle wird durch die „Forstliche Stilllegung“ der Waldflächen erreicht.
Ein naturnaher Wald stellt sich im Zeitverlauf durch eine extensive Bewirtschaftung von Waldflächen ein, die dort nach einer Übergangsphase von mind. 30 Jahren erfolgen kann. Deshalb sprechen wir auch von naturnahen Wäldern als Ziel, was jedoch eine dauerhafte Stilllegung nicht ausschließt.
Sind nach unserem Verständnis von Menschen angelegte oder durch pflegerische Maßnahmen entwickelte und mit Bäumen bestockte Flächen, welche im Volksmund auch als Wald bezeichnet werden. Forstflächen sind in der Regel nur mit einer Baumart gleichen Alters angelegt. Sie durchlaufen während ihres Produktionszyklus im Normalfall die Stadien der Pflanzung, Jungbestandpflege, Durchforstung bis hin zur kahlschlagähnlichen Abräumung der Forstflächen innerhalb weniger Jahrzehnte.
Die Vegetation umfasst alle Pflanzen auf einer bestimmten Fläche in ihrer Gesamtheit. In unserem Kontext ist sie kulturgeprägt, wenn eine von Menschen kultivierte (angepflanzte, gepflegte) Baumart eine Fläche dominiert und dadurch die potentiell natürliche Vegetation unterdrückt.
Ist ein feststehender Begriff und beschreibt den Zustand der Vegetation, der vorherrschen würde, wenn die Landnutzung durch den Menschen vollständig ausgesetzt würde. Das heißt, dass sich z.B. in einem Waldstück langfristig Rotbuchen etablieren würden während sich in einem benachbarten Waldstück mit abweichenden standörtlichen Bedingungen, eher Stiel- oder Traubeneichen durchsetzen könnten und das in Bereichen, die heute ausschließlich durch z.B. Kiefern oder Fichten bestockt sind.
Steht für eine, der Natur nachempfundene, Form der Aussaat. Dafür werden zur Herbstzeit in einem Waldstück, welches die angestrebte Vegetation aufweist, Waldfrüchte wie zum Beispiel Eicheln, Bucheckern oder andere Samen zusammen mit der Laubstreu gesammelt. Dieses Gemisch aus Laub und Saatgut wird in der Ziel-Forstkulturfläche flächig verteilt. Den Rest übernimmt die Natur. Ein Vorteil der Laubstreusaat liegt in der Beschleunigung des sonst natürlich ablaufenden Prozesses. Denn so kommt das gewünschte Saatgut schneller in die umzuwandelnde Fläche, als es sonst durch Tiere oder Wind beispielsweise der Fall wäre.
Die von uns gewünschten natürlichen Prozesse sind unter anderem die einsetzende Naturverjüngung und Hähersaaten, die gezielt gefördert und von Hilfsmaßnahmen, wie z. B. einen Verbiss-Schutz oder einer Einzelbaumentnahme, begleitet werden. Im Rahmen der Naturverjüngung siedeln sich häufig verschiedene Baumarten an, die einen heterogenen Mischwald enstehen lassen. Das Belassen von Totholz wirkt sich zusätzlich positiv zugunsten eines naturnahen Waldes und seiner Prozesse aus.
Natürliche Wälder bilden ein Ökosystem in dessen Kern das Zusammenleben von Pflanzen, Tieren und Pilzen steht. Dieses wird durch biotische und abiotische Faktoren auf vielfältige Weise beeinflusst. Gleichzeitig bilden diese Wälder Lebensgemeinschaften, die sich durch eine hohe Stabilität und Vielfalt auszeichnen und ihnen auch eine gewisse Selbstregulation erlauben. Die letzten Punkte bilden auch die Grundlage für ihre Resilienz. Die Resilienz eines Waldökosystems steht für seine Fähigkeit auf Ereignisse und Veränderungen wie längere Trockenheitsphasen, großen Niederschlagsmengen oder häufigeren Sturmwetterlagen zu reagieren und sich diesen anzupassen.
Unter Ökosystemleistungen werden die natürlichen „Dienstleistungen“ eines Ökosystems verstanden. Für das Ökosystem Wald sind das unter anderem die Reinigung der Luft, die Produktion von Sauerstoff, die Rückhaltung von Niederschlagswasser, die Speicherung und langsame Abgabe von (Grund-)Wasser, die Kühlung der lokalen Umgebung, die Bindung von Kohlendioxid durch den Aufwuchs von Holz und nicht zuletzt das bilden eines Lebensraums für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt innerhalb seiner Grenzen und im Wechselspiel mit der „Außenwelt“.