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Wie erreichen wir das - vertiefende Informationen

Die Entwicklung von naturnahen Wäldern benötigt Zeit, wie viel, das ist abhängig von den örtlichen Rahmenbedingungen, dem aktuellen und strukturellen Zustand der Forstflächen (vorherrschende Baumart, Alter, Bestockungsgrad, Wildbesatz etc.) usw. Hier erfolgt im Vorfeld und gemeinsam mit den interessierten Waldeigentümern eine Bestandsaufnahme der Forstflächen. Auf dessen Basis erstellen wir einen verbindlichen Waldentwicklungsvertrag mit konkreten Meilensteinen für den angestrebten natürlichen Waldumbau. Bei allen Planungen wird jedoch gewährleistet, dass erforderliche Verkehrssicherungsmaßnahmen oder andere Maßnahmen der akuten Gefahrenabwehr auch weiterhin durchgeführt werden können. Ob größere naturschutzfachlich begründete Waldumbaumaßnahmen notwendig sind, wird im Rahmen der Bestandsaufnahme ermittelt.

Unser NatUrWald Verein bindet anschließend diese Forstflächen für zunächst mindestens 30 Jahre vom Waldeigentümer / von der Waldeigentümerin und schließt so eine konventionelle Bewirtschaftung für diese Laufzeit aus. Der Verein sichert dieses Ziel zusätzlich mittels Eintragung in das Grundbuch der jeweiligen Grundstücksfläche ab. Weitere Rechte und Pflichten der Vertragsparteien regelt der Bindungs-Vertrag. Mit Wirksamwerden des Vertrages überlassen wir „unsere“ zukünftigen Wälder aktiv-passiv der Natur und nutzen die einsetzenden natürlichen Prozesse wie die Naturverjüngung. Bei Bedarf unterstützen wir diese beispielweise mit der Entnahme von einzelnen Bäumen. Damit fördern wir die gewünschte natürliche Ansamung von Laubbäumen. Zusätzlich können wir diesen Prozess auch mittels Laubstreusaat, der Hähersaat oder einem Wildschutzzaun unterstützen. So können sich mit der Zeit viele Laubbaumarten ansiedeln und das möglichst ungestört. Insgesamt schützen wir durch die Langfristigkeit die eintretenden natürlichen Umwandlungsprozesse, die „unsere“ anfänglichen Forstflächen zu verändern beginnen, sodass sich im Unterstand eine Jungbestockung mit Mischbeständen entwickeln kann.

Über die gesamte Vertragslaufzeit hinweg möchten wir die Entwicklungsprozesse stichprobenartig und fortlaufend beobachten. Dadurch können wir die Erreichung der definierten Meilensteine des Waldentwicklungsvertrages überprüfen und im Bedarfsfall erforderliche Maßnahmen ableiten. Weiterhin bietet die fortlaufende Beobachtung auch die Möglichkeit der anschließenden Evaluation und wissenschaftlichen Auswertung. Hier sind Kooperationen mit wissenschaftlichen Einrichtungen denkbar, die beispielsweise die ablaufenden Prozesse und deren Stadien untersuchen. Mit Hilfe von pädagogischen Angeboten möchten wir zudem das Bewusstsein für die natürlichen Prozesse stärken und dessen Bedeutung für uns Menschen vermitteln. So können wir auch indirekt zum nachhaltigen Schutz der Biodiversität und des Klimas beitragen.

Durch den Einsatz digitaler Medien können wir „unsere“ Forstflächen und ihre natürlichen Umwandlungsprozesse sichtbarer und erlebbarer darstellen. Dies schafft die gewünschte Transparenz gegenüber unseren Unterstützern. Gleichzeitig dienen die Instrumente zur Ansprache einer interessierten Öffentlichkeit. Denn je mehr Unterstützung wir als NatUrWald Verein erfahren, desto mehr Forstflächen können wir in einen naturnahen Wald umwandeln.

Zusammenfassend lassen sich die Ziele durch eine Langfristigkeit und den Schutz der eintretenden natürlichen Prozesse erreichen, was wir mittels langlaufender Verträge sicherstellen wollen.